Muss unser Freibad im Sommer 2023 geschlossen bleiben?

Viele von Euch haben es bestimmt schon gelesen oder gehört: Die Kosten für die Freibäder im Landkreis Harz explodieren. Neben gestiegenen Energiekosten, erhöhten Müllentsorgungskosten und der Inflation haben wir nun neue finanzielle Herausforderungen zu meistern. Viele der mittlerweile ehrenamtlich betriebenen Freibäder werden das vermutlich nicht schaffen und bleiben möglicherweise im Sommer 2023 zu.

Im Folgenden möchten wir Euch die Situation in unserem Freibad schildern:

Seit 10 Jahren hat die DLRG Wernigerode den Bademeister für unser Freibad gestellt, wir haben vertrauensvoll zu guten Konditionen zusammengearbeitet – auch mit Unterstützung der Stadt Oberharz am Brocken. Ende letzten Jahres hat die DLRG Wernigerode uns, wie auch allen anderen Freibadbetreibenden, diesen Vertrag gekündigt und ein neues Angebot mit neuen Vertragsbedingungen für Januar 2023 angekündigt.

Dieses Angebot liegt uns jetzt seit Mitte März vor und es hat uns vom Förderverein umgehauen: Die Kalkulation seitens der DLRG Wernigerode sieht eine Kostensteigerung von ca. 22.000 € für eine Freibadsaison mit ca. dreieinhalb Monaten Betrieb auf 70.000 € vor. Darin sollen die Personalkosten und die Kosten für die zum Betrieb notwendigen Chemikalien eingepreist sein.

Bisher haben wir sehr gut gewirtschaftet, alle Gewinne jedes Jahr in das Freibad investiert und viele Arbeitsstunden in der Instandhaltung und Sanierung, für Gartenarbeiten und im Kassenhäuschen ehrenamtlich abgeleistet. Die Besucherzahlen bei gutem Wetter und das Feedback unserer Badegäste bekräftigen unsere gute Arbeit der letzten Jahre.

Unser Bad zählt zu den größeren Freibädern im Landkreis, dennoch können wir diese Summe nicht stemmen. Wir müssten die Eintrittspreise verdreifachen, aber wer kann sich das leisten? Wenn unsere Gäste bei geöffnetem Bad ausbleiben, müssen wir die Rechnung trotzdem zahlen. Das wäre der Ruin für unseren Förderverein und das Freibad in Rübeland.

Aktuell suchen wir fieberhaft nach Lösungen

Ein gemeinsames Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Oberharz am Brocken, Roland Fiebelkorn, dem Verein vom Waldbad Elend, unserem Förderverein und dem Vorstandsvorsitzenden der DLRG Ortsgruppe Wernigerode, Ralf Schult, endete in der vergangenen Woche ergebnislos und damit aus unserer Sicht sehr enttäuschend. Die Höhe des Angebotes ist sei nicht verhandelbar, heißt es vonseiten der DLRG. Die Argumente und Kalkulation für das Angebot erscheinen uns wenig nachvollziehbar.

Zudem wurde uns bei Vertragskündigung in Aussicht gestellt, dass wir das neue Angebot bereits im Januar erhalten würde. Es kam erst Mitte März. Damit ist uns wichtige Zeit verloren gegangen, um nach Alternativen zu suchen, wie wir die Badesaison 2023 personell absichern können.

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